Unter den deutschen Kunstlandschaften des Spätmittelalters fand Obersachsen bisher ungenügende Beachtung. Das vorliegende Buch stützt sich auf eine gründliche Erfassung des Bestandes in einer hauptsächlich auf die Erzgebirgsstädte und deren Liefergebiet eingegrenzten Region. Alle wesentlichen Tafelmalereien als Einzelwerke oder Bestandteil ganzer Retabel wurden gründlich untersucht und photographisch dokumentiert. Eine wichtige Grundlage bildeten stilkritische Analysen der durch Infrarotstrahlung sichtbar gemachten Unterzeichnungen auf den Maltafeln sowie die Erfassung des maltechnischen Aufbaus mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Die breite Einbeziehung naturwissenschaftlicher Untersuchungs–methoden zur Gewinnung von Erkenntnissen gehört zu den Besonderheiten dieser Veröffentlichung. Der Autor, langjähriger Leiter und Gründer der Restauratorenausbildung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, nutzte die ihm dafür verfügbaren Möglichkeiten. Das Buch versteht sich als ein Versuch, die Werkstätten der Retabelproduktion in einem wesentlichen Teil Obersachsens erstmalig umfassender zu ordnen und die Bedeutung und Größe sächsischer Malerei um 1500 durch Besprechung seiner erhaltenen Hauptwerke stärker als bisher in das Bewusstsein zu bringen.
Geb. 381Seiten, zahlreiche Abbildungen, 31 x 25 x 4 cm
Diesen Artikel haben wir am 09.10.2017 in unseren Katalog aufgenommen.