Ein Jahr nachdem in Straßburg ein „Lalenbuch“ erschien, kam 1598 in Frankfurt dessen erweiterte Fassung „Die Schildbüger“ , ein Spottbuch auf das Städtebürgertum, in die Magazine der damaligen Buchändler. Lange Zeit waren die Streiche der Städter sowie die Einfalt der Bürger und Magistrate weder ersonnen noch künstlich gemacht, sondern als Erfahrungswert Gegenstand des Volkswitzes gewesen. von Generation zu Generation liefen Schwänke dieser Art im Volke um, bis ein gelehrter Mann -wahrscheinlich ein Jurist- sie sammelte und einheitlich auf das sächsische Schilda bezogen herausgab. Man munkelte, dass die wirklichen Schildbürger, an deren Existenz keinesfalls zu zweifeln ist, ursprünglich weise gewesen seien. Als Nachfahren der alten Griechen hätten sie unfreiwillig mit Rat und Tat in ausländischen Diensten gestanden. Daraufhin beschlossen sie, durch närrisches Treiben Narrenfreiheit zu gewinnen und so geriet ihnen das Narrentum zur vollkommenen Natur.
Diesen Artikel haben wir am 09.10.2017 in unseren Katalog aufgenommen.