Das hochmittelalterliche Nibelungenlied ist ein großes Stück deutscher und europäischer Literatur, überliefert in Handschriften von damals.
Der jugendliche Siegfried, Schmied und Drachentöter zugleich, ist nicht nur Täter und Opfer politischer Intrigen. Er verkörpert auch die menschliche Fähigkeit, äußere und innere Feuer zu beherrschen. Siegfried ist der Held der heute noch gegenwärtigen Eisenzeit und er begeht ihre typischen Fehler.
Die Nibelungen erleben seit einigen Jahren eine große Renaissance und dies spiegelt sich in unzähligen Publikationen zu diesem Thema wider.
Den Blick auf Siegfried zu richten, ist aber sehr spannend, wie der Inhalt dieses Buches überzeugend zu vermitteln versteht. Schon in der Einleitung wird dies deutlich benannt: "Der Siegfried des Nibelungenliedes ist nicht der Sigurd der Edda, der Hürnen Seyfried des Spätmittelalters nicht der Siegfried von Engels und Heine, der Bismarck-Siegfried von 1871/72 nicht der Filmsiegfried der sechziger Jahre. Und doch sind all diese Siegfriede miteinander verwandt". Diese Einsichten und Essays, von den derzeit führenden Nibelungenlied-Experten verfasst, sind mitunter sehr unterschiedlich und passen nicht auf den ersten Blick zusammen. Jedoch gerade diese Vielfalt von Eindrücken macht das Buch zu einem besonderen Erlebnis.
Diesen Artikel haben wir am 09.10.2017 in unseren Katalog aufgenommen.