Bogenbau für Kinder und Jugendliche
Endlich ein Buch, das die Kinder wieder hinaus in die Natur führt und zur handwerklichen Beschäftigung mit Naturmaterialien bringt.
Das Erfolgserlebnis, sich mit Geduld und eigener Hand etwas gebaut zu haben, das am Ende auch noch richtig funktioniert und Spaß macht, hat eine in der modernen Welt selten gewordene Qualität.
Eine Anregung und Chance für Eltern, gemeinsam mit ihren Kindern Zeit zu verbringen und kleine Abenteuer zu erleben.
Zwei Bogen werden detailliert beschrieben:
Der Flitzebogen aus einem Haselstock mitsamt einfachen Pfeilen ist ein Projekt für den ersten Versuch und für Kinder von etwa 8 bis 12 Jahren gedacht. Er eignet sich auch gut für ein Freizeitprojekt in einer Kindergruppe.
Der originalgetreue Nachbau des steinzeitlichen Holmegaard Bogens und ebensolcher Pfeile ist für größere Kinder und Jugendliche gedacht, die es genauer wissen wollen und schon entsprechende Geduld mitbringen. Der Bau dieses Bogens eignet sich gut als Schulprojekt – sogar für Erwachsene.
Die Herstellung von Köcher, Arm- und Fingerschutz darf natürlich nicht fehlen, ebenso ein Überblick über Pfeil und Bogen in der Geschichte, der nicht nur Kindern auf leichte und unterhaltsame Weise viel Wissenswertes vermittelt. Dazu gibt es etwas Pflanzenkunde, eine Schießanleitung, Anweisungen für die Sicherheit und ein kleines Glossar.
Bogenbauen und Bogenschießen mit einfachem Gerät werden zunehmend in der Kinder- und Jugendpädagogik eingesetzt. Auch in den verschiedensten therapeutischen Maßnahmen wird es bei Kindern und Erwachsenen erfolgreich angewandt.
Pädagogen und Therapeuten finden in diesem Buch das nötige Einsteiger-Wissen zum Thema Bogenbau mit ihren Schützlingen.
geb. 200 Seiten, Querformat 27 x 21 cm, mit zahlreichen farbigen Abbildungen
Rezension aus Karfunkel 98:
Bücher zum Bogenbau gibt es inzwischen reichlich, umso erstaunlicher, dass sich bislang noch niemand die Mühe gemacht hatte, eines speziell für Kinder und Jugendliche zu schreiben. Nun hat sich der bekannte Archäo-Techniker Wulf Hein der Aufgabe angenommen und ein Werk verfasst, das auch Erwachsene und sogar gestandene Bogenschützen mit Gewinn lesen können. Der Autor bietet nicht nur leicht verständliche Anleitungen zum Bau eines einfachen Haselnussbogens (der „gebogene Stock“) und eines etwas aufwendigeren, leistungsstärkeren mesolithischen Bogens vom Typ „Holmegaard“. Auf 30 Seiten fasst er auch höchst anschaulich die Geschichte von Pfeil und Bogen zusammen, unterhaltsam und kindgerecht geschrieben, aber ohne zu verschweigen, dass es sich dabei um eine Waffe handelt, die ursprünglich dazu genutzt wurde, Tiere und auch Menschen zu töten. Aufgelockert werden Heins Ausführungen immer wieder durch persönliche Geschichten und Anekdoten, die vermutlich größere pädagogische Wirkung entfalten, als es alle Warnungen und Ermahnungen je könnten.
Aufgeteilt in zwölf Kapitel geht es im „Pfeil- und Bogenbuch“ sehr systematisch zur Sache. Von den Grundlagen des Bogenschießens über Auswahl, Schlagen und Trocknen des Holzes, Bau des Bogens, Drehen der Sehne und die Herstellung von Pfeilen – ebenfalls in zwei Schwierigkeitsgraden – sowie des Zubehörs wie Finger- und Armschutz oder Köcher bis zur Einführung in das Schießen wird alles abgedeckt, was ambitionierte junge Bogenbauer und -schützen beiderlei Geschlechts wissen müssen. Dank Heins unterhaltsamen und klaren Ausführungen sollte wirklich jede und jeder, gleich welchen Alters, einen tauglichen Bogen bauen und benutzen können. Schwierige Begriffe werden im Anhang kurz erklärt, wo sich auch Bezugsquellen und weiterführende Literatur finden.
Das Buch ist überaus liebevoll gestaltet und durchgehend ganz wunderbar illustriert, ein echtes Schmuckstück für’s Bücherregal. Angesichts der aufwendigen und soliden Aufmachung ist auch der Preis allemal gerechtfertigt. Also zugreifen, dann kann noch im Winter Holz geschlagen und im Sommer der erste Bogen gebaut werden. Viel Spaß!
jas
Diesen Artikel haben wir am 09.10.2017 in unseren Katalog aufgenommen.